Die Antriebsart eines Elektrorollstuhls hat Einfluss auf seine Wendigkeit, Spurstabilität und sein Fahrverhalten im Außen- und Innenbereich. Daher ist die Wahl der passenden Antriebsart für den Nutzer ein entscheidender Faktor. Die jeweilige Variante und die Ausstattung sollten unter Berücksichtigung der körperlichen Einschränkungen, des Einsatzortes und des Nutzungsverhaltens gewählt werden, um die individuellen Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen.

Ejoy RD

der elektrische Rollstuhl mit Heckantrieb

Der Heckantrieb, ist eine bewährte Antriebsart für Elektrorollstühle. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten zeichnet sich der Heckantrieb durch gute Fahreigenschaften aus.

Das Fahrverhalten bei einem Seitengefälle, beispielsweise einer Bordsteinkante, ist intuitiv, da der Stuhl in Neigungsrichtung bricht. Der Drehpunkt befindet sich unter dem Nutzer, daher ist der Wendekreis bauartbedingt groß. Da der Elektrorollstuhl im vorderen, einsehbaren Bereich ausschwenkt, ist er auch für kognitiv eingeschränkte Nutzer sehr gut geeignet. Der Schwerpunkt des Elektrorollstuhls liegt zwischen der Antriebsachse und den Lenkrädern. Damit ist bei Steigungen oder bei einem Gefälle nur eine geringe Schwerpunktverlagerung sichergestellt. Bei Bergauffahrten verschiebt sich der Schwerpunkt auf die Antriebsachse, was die Traktion verbessert. Bei Bergabfahrten hingegen werden die Antriebsräder entlastet, wodurch das Lenken und Bremsen ab einem gewissen Gefälle nur noch eingeschränkt möglich ist.

Ejoy MD

der elektrische Rollstuhl mit Mittelantrieb

Ein Elektrorollstuhl mit Mittelantrieb verfügt über fünf Räder, eines davon ist ein gefedertes Stützrad im hinteren Bereich. Alle Räder haben permanent Kontakt zum Untergrund.

Die Antriebsräder befinden sich in der Mitte des Rollstuhls, wodurch der Nutzer mit dem Körperschwerpunkt und gleichzeitig mit dem Drehpunkt des Körpers über dem Drehpunkt des Rollstuhls sitzt. Dadurch verbessern sich sowohl die Traktion als auch die Dreheigenschaften. Da sich der Schwenkbereich fast gleichmäßig auf den vorderen und hinteren Bereich des Elektrorollstuhls verteilt, ist der Wendekreis im Vergleich zu anderen Antriebsarten am kleinsten. Dies ermöglicht problemloses Manövrieren in engen Räumen. Gleichzeitig ist ein einfaches, intuitives Fahren bei großer Fahrstabilität gegeben, ebenso ein sicheres Fahrverhalten bei Steigungen und Gefällen. Bei Seitengefälle wie einer Bordsteinkante ziehen die vorderen Lenkräder den Stuhl nach unten, die hinteren ziehen nach oben und der Stuhl bleibt spurstabil. Allerdings kann die Hindernisüberwindung nachteilig sein, da die vorderen Räder in der Regel nur eine mittlere Kantensteigfähigkeit aufweisen.

Ejoy FD

der elektrische Rollstuhl mit Frontantrieb

Beim Frontantrieb sind die Vorderräder größer als die Hinterräder. Hindernisse wie Bordsteinkanten können damit sehr gut überwunden werden. Bei Elektrorollstühlen mit Antikipprollen relativiert sich dieser Vorteil jedoch.

Der Drehpunkt des frontangetriebenen Elektrorollstuhls befindet sich vor dem Drehpunkt des Nutzers. Beim Wenden muss daher das Ausschwenken des Hecks berücksichtigt werden, da der Elektrorollstuhl sich hinter dem Benutzer im Bogen dreht und somit weniger intuitiv zu fahren ist als beispielsweise ein heckangetriebener Rollstuhl. Diese Antriebsart eignet sich besonders gut für den Außenbereich, denn die Elektrorollstühle meistern auch Schotter- oder Waldwege. Auch Hindernisse wie Tische können damit einfach umfahren werden, außerdem kann man mit ihnen gut ans Lenkrad eines Wagens heranfahren, um sich zu positionieren.